Zimbabwe in Not - Dezember 2008
Liebe Freunde Zimbabwes und des Zimbabwe Netzwerks, liebe Mitglieder und
Interessierte!
Der Jahresausklang lässt viele von uns für einen Moment innehalten und
Bilanz ziehen. Wir denken, dass wir in 2008 ein besonders spannendes
aber auch ernüchterndes Jahr für die Menschen in Zimbabwe erleben
mussten. Viele Hoffnungen sind zerflogen und besonders am Jahresende
häufen sich nun - nachdem lange die Frage nach Menschenrechten und
Demokratie im Mittelpunkt stand - die katastrophalen Meldungen über die
mangelhafte Versorgung der Menschen im Nahrungsmittel- und
Gesundheitsbereich. Deshalb schickten wir Ende November
einen dringenden
Appell an bundesdeutsche und europäische Verantwortliche.
Zusätzlich
erlaubten wir auf unsere
eigene ökonomisch angespannte Lage in
Krisenzeiten hinzuweisen (siehe www.zimbabwenetzwerk.de).
Diese Weihnachtsmail wollen wir nun nutzen, auf besonders erwähnenswerte
Unterstützungsvorhaben verschiedener Organisationen hinzuweisen, um
angesichts der drängenden Lage einen Anhaltspunkt für Ihr/Euer mögliches
und erwünschtes Engagement zu geben. Da wir als Netzwerk in dem Bereich
direkter Hilfe nicht direkt aktiv werden können und wollen, so geben wir
doch gerne Empfehlungen weiter, die die Not der Zimbabwer lindern
könnten.
Wir danken Euch herzlich für die angenehme und hilfreiche Zusammenarbeit
im letzten Jahr und wünschen Euch allen friedliche Weihnachtstage und
eine guten Übergang in das neue Jahr 2009 und den Zimbabwern ein
erfreulicheres Neues Jahr!
Herzliche Grüße aus Bielefeld
Christoph Beninde
Geschäftsführung
P.S. Unsere Geschäftsstelle ist erst ab dem 5. Januar wieder regelmäßig
besetzt.
Zimbabwe in Not - Dezember 2008
"...die Situation der Menschen in Zimbabwe ist verzweifelt und
verschlechtert sich rapide weiter. Notfallhilfe ist in großem Umfang
nötig, aber die bei den Hilfsorganisationen vorhandenen Mittel reichen
nicht aus. Wir appellieren an die Bundesregierung und die EU-Kommission,
so schnell als möglich zusätzliche Mittel bereitzustellen..." (aus dem
Appell des Zimbabwe Netzwerk an Bundesregierung und Europäische
Kommission)
Wer versucht in Zimbabwe zu helfen?
In Zimbabwe traf Anfang Dezember eine ranghohe WHO-Delegation ein. Sie
soll die Bekämpfung der Krankheit koordinieren, berichtete die
staatlich kontrollierte Zeitung "The Herald" am Dienstag (9.12.) Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) reagiert damit auf einen Hilferuf der
Regierung von Präsident Robert Mugabe, der nach langem Zögern vergangene
Woche den nationalen Notstand ausgerufen hatte. Unabhängig von dieser
international anlaufenden Hilfe gibt es einige empfehlenswerte
Projektvorhaben. Mit all diesen Trägerorganisationen verbindet das
Zimbabwe Netzwerk gute Kooperationserfahrungen!
Lokale medico - Partnerorganisation leistet Nothilfe
Die medico-Partnerorganisation "Community Working Group on
Health"(CWGH) leistet Nothilfe im von einer Cholera-Epidemie
betroffenen Zimbabwe. Zurzeit sind ca. 400 CWGH-Aktivisten in Harare und
25 Distrikten im Einsatz. Sie betreiben Gesundheitsaufklärung, um der
weiteren Ausbreitung der Krankheit vorzubeugen. Zusätzlich verteilen die
Gesundheitsarbeiter Nahrungsergänzungsmittel um den gesundheitlichen
Zustand der Patienten zu verbessern. Die weitergehende medizinische
Behandlung ist schwierig, da es dringend benötigte Latex-Handschuhe in
Zimbabwe nicht mehr zu kaufen gibt. Auch die Vorräte von CWGH an
Wasserreinigungstabletten sind aufgebraucht. Diese Materialien müssen
nun im benachbarten Botswana beschafft werden. Nach Einschätzung von
Itai Rusike, Geschäftsführer der CWGH in Harare wird sich die Situation
noch weiter verschlechtern. Es sei nicht abzusehen, wann die
Wasserversorgung in Harare wieder funktionieren werde.
Neben der Bereitstellung von 10 000 Euro aus seinem Nothilfefonds ruft
medico international deshalb zur Finanzierung von weiteren
Nothilfemaßnahmen in Zimbabwe dringend zu Spenden auf:
medico international, Frankfurter Sparkasse, Konto-Nr.1800, BLZ 500 502
01, Stichwort: Simbabwe
weitere Infos www.medico.de
ESS-Hamupa München: Spenden-Aktion Cholera
"Unter normalen Umständen kann man Cholera schnell in den Griff
bekommen", erläutert Jonah Gokova vom Ökumenischen Büro ESS (Ecumenical
Support Services for Zimbabwe) in Harare, bei seinem Besuch in München.
"Doch nach all den Jahren der Misswirtschaft von Präsident Mugabe sind
unsere Bürger geschwächt und zudem ist das Gesundheitssystem
kollabiert, da steigen die Todesfälle explosionsartig". Deshalb ruft das
Münchner Partnerbüro von ESS zusammen mit anderen Unterstützern der
Städtepartnerschaft München-Harare zu einer Sofort-Hilfsaktion zur
Bekämpfung der Cholera-Epidemie auf.
Regionalbischöfin Breit-Kessler (Evangelische Kirche) und Weihbischof
Siebler (Katholische Kirche) unterstützen zusammen mit Bürgermeister Hep
Monatzeder von der Landeshauptstadt München den Aufruf. In ihrer
Erklärung heißt es: "(...) Jede Spende trägt dazu bei, Leben zu retten
und die erkrankten Menschen in Harare wenigstens mit trinkbarem Wasser
zu versorgen - vielleicht das kostbarste Weihnachtsgeschenk, das wir
machen können."
Als direkte und schnelle Soforthilfe sammeln Münchner
Städtepartnerschafts-Organisationen Spenden für Wasserentkeimungsmittel
und medizinische Versorgungsgüter, die in Harare an die Betroffenen
ausgegeben werden. Die Verteilung übernehmen langjährige
bürgerschaftliche und kirchliche Partner. So ist sichergestellt, dass
die Hilfe nicht politisch instrumentalisiert wird.
Spenden: Nord-Süd-Forum München, Kontonr. 88 33 100, BLZ 700 205 00-Bank
für Sozialwirtschaft; Stichwort: CHOLERA - Harare
Weitere Infos: ESS München R. Franck, 089/ 64 75 09 bzw.
robbi.franck@gmx.de
Jesuitenmission in Zimbabwe
Heribert Müller SJ, Missionsstation Makumbi: "Die Lage in Zimbabwe ist
katastrophaler denn je. Es gibt so viel Hunger im ganzen Land. In
einigen Dörfern essen die Menschen jetzt Baumrinden, aus denen sie einen
Sud kochen. Andere behelfen sich mit Beeren oder mit gebratenen
Heuschrecken. Das alles sind behelfsmäßige Nahrungsmittel, die
Verstopfungen, Magenblutungen und andere gesundheitliche Schäden
verursachen können. In den Townships ist die Cholera ausgebrochen..."
Die Jesuitenmission in Nürnberg ist eines der wenigen Werke, das durch
die rund 120 Jesuiten im Land noch über ein funktionierendes Hilfsnetz
im Land verfügt: Mit Spenden kaufen wir Medikamente sowie in Südafrika
Mais, Bohnen und ein spezielles Porridge (mit Vitaminen angereichertes
Mais-Soja-Breipulver) für die Schulspeisung in den Grundschulen. Die
letzte Lieferung mit 300 Tonnen Mais, 30 Tonnen Bohnen und 30 Tonnen
Porridge erreichte vor kurzem Zimbabwe.
Spenden sind möglich für Hungerhilfe und/oder Mbare Township in Harare.
Dort ist Pater Conrad Landsberg verantwortlich. Sie versorgen u.a. ca.
500 Aidswaisen und andere Waisen, die bei ihren Großmüttern oder anderen
Verwandten leben, und notleidende Familien, Schulkinder und Studenten.
Und nicht zu vergessen: sie betreiben ein Krankenhaus - das St. Peters
Hospital.
Die Jesuitenmission in Nürnberg hat für die Zimbabwehilfe ein
Spendenkonto eingerichtet: Nr. 5 115 582 bei der Liga Bank BLZ 750 903
00 Stichwort: 3321 Hungerhilfe oder Stichwort: Mbare.
Wir haben nicht von allen in Zimbabwe aktiven Organisationen
detaillierte Angaben über ihre momentane Tätigkeit, beispielhaft können
wir hier nur zwei größere Hilfswerke erwähnen:
Diakonie Katastrophenhilfe stellt 100.000 Euro Soforthilfe bereit
Die evangelischen Hilfswerke Diakonie Katastrophenhilfe und "Brot für
die Welt" warnen vor einem gravierenden Mangel an Saatgut und
Nahrungsmitteln in Simbabwe. Die seit 2002 anhaltende wirtschaftliche
Krise und die politischen Auseinandersetzungen der vergangenen Monate
haben die landwirtschaftliche Produktion weitgehend zum Erliegen
gebracht, so die Organisationen. Deshalb hat die Diakonie
Katastrophenhilfe 100.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt. Damit
unterstützt das Hilfswerk die Lutherische Gemeinschaft der Kirchen im
südlichen Afrika (LUCSA), um die Menschen mit den lebensnotwendigen
Gütern zu versorgen.
In den nächsten fünf Monaten erhalten Tausende besonders von der
Ernährungskrise betroffene Personen monatliche Lebensmittelrationen,
bestehend aus jeweils 10 Kilogramm Mais, 2 Kilogramm Bohnen und einem
halben Liter Öl. Um die Versorgung längerfristig zu verbessern, werden
außerdem Saatgut für Mais und Hirse sowie Düngemittel an die Bauern
verteilt. Lokale kirchliche Partner stellen sicher, dass die Hilfsgüter
vor Ort auch die wirklich bedürftigen Menschen erreichen. Das Ziel der
kirchlichen Hilfe im Moment sei es daher, insgesamt 80.000 Menschen zu
unterstützen.
Für ihre Hilfe in Simbabwe bittet die Diakonie Katastrophenhilfe um
Spenden, Kennwort: "Simbabwe". Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502
707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70
oder online
www.diakonie-katastrophenhilfe.de Pressereferat - Telefon 0711-2159-444
- Stuttgart
Misereor sichert Nahrungsversorgung in Krankenhäusern
Misereor in Aachen schreibt folgendes: "Durch Ihre Spende wird die
tägliche Nahrungsmittelausgabe an rund 1400 Menschen in vier
Krankenhäusern möglich. Die vier Kankenhäuser liegen in ländlichen
Gebieten der Diözesen Harare, Bulawayo und Hwange. Nahrungsmittel
erhalten stationär aufgenommene Patienten, aber auch das Ärzte- und
Pflegepersonal. Denn ansonsten könnten sie ihren Dienst nicht leisten
und müßten ihre Zeit aufwenden, um Nahrungsmittel für ihre Familien zu
beschaffen."
Spenden unter dem Stichwort : "Nahrungsmittelhilfe Simbabwe, P50018"
Bankverbindung: Konto Nr. 10 10 10, Pax Bank eG., BLZ 370 601 93.
Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V., Mozartstraße 9, 52064 Aachen,
Deutschland
Telefon: +49 (0)241 442-115 Infos hier
Letzte Änderung: Wednesday, 31-Dec-2008 17:46:53 CET
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