Simbabwe: Menschenrechtsaktivisten inhaftiert
PRESSEMITTEILUNG
Simbabwe: Menschenrechtsaktivisten inhaftiert
Heidelberg, 21. Januar 2013: Der Direktor der simbabwischen Menschenrechtsorganisation
ZimRights, Okay Machisa wurde am 14. Januar inhaftiert, nachdem zwei Kollegen bereits Mitte
Dezember festgenommen und die Büros der Menschenrechtsorganisation durchsucht worden waren.
Der Vorwurf lautet auf Betrug und Fälschung von Wählerregistrierungskarten.
Zivilgesellschaftliche Gruppen in Simbabwe haben dies als schamlosen Einschüchterungsversuch von
Seiten des Staates gegenüber zivilgesellschaftlichen Kräften verurteilt, der schon seit längerer Zeit zu
beobachten sei.
Okay Machisa wurde die Freilassung auf Kaution verweigert, da angeblich
Fluchtgefahr bestehe und die Schwere der Vorwürfe dies nicht erlauben
würden. Machisa, der in Handschellen vor den Haftrichter geführt worden war,
wird vorgeworfen, er wolle die angeblich gefälschten
Wählerregistrierungskarten dazu benutzen, die Ergebnisse der Wahlen zu
diskreditieren und damit einen internationalen Aufschrei zu produzieren. Er soll
mindestens bis 30. Januar in Untersuchungshaft bleiben.
Die Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) gemeinsam mit
Amnesty International und dem Zimbabwe Netzwerk sehen mit Besorgnis auf die andauernden
Menschenrechtsverletzungen in Simbabwe und fordern die sofortige Freilassung der Mitarbeiter ihrer
langjährigen Partnerorganisation ZimRights.
"Der Spielraum für die Arbeit von Menschenrechtsorganisationen wird wieder enger in Simbabwe und
der Versuch, ihre Arbeit zu kriminalisieren zeigt deutlich die Angst des Staates vor demokratischen
Prozessen", so Simone Knapp von der KASA.
Die zivilgesellschaftlichen Organisationen solidarisieren sich mit ihren Partnern in Simbabwe, die
Opfer von unrechtmäßiger Einflussnahme auf ihre Arbeit, gewaltvollen Übergriffen und falschen
Anschuldigungen von Seiten des Staates werden. Sie fordern
- alle Politiker der Koalitionsregierung Simbabwes auf, dafür zu sorgen, dass die Schikanen
sofort beendet werden.
- dass die simbabwische Regierung sofort Maßnahmen ergreift, um den Schutz von
zivilgesellschaftlichen Gruppen und Organisationen zu sichern und sie nicht daran hindert
sicherzustellen, dass der Staat seine menschenrechtlichen Verpflichtungen einhält.
- dass die Polizei und Strafverfolgungsbehörden professionell und unparteiisch arbeiten und
Einschüchterungsversuche von Menschenrechtsaktivisten sowie unbefugte Durchsuchungen
von Büros unterlassen.
Darüber hinaus fordern sie das Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft in Simbabwe auf, die
unrechtmäßige Inhaftierung der Menschenrechtsaktivisten mit ihren Kollegen in Simbabwe
anzusprechen und sich für ihre Freilassung einzusetzen.
Unterzeichnende Organisationen:
- Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika
Simone Knapp, Tel: 06221-4333612, simone.knapp@woek.de
- Zimbabwe Netzwerk e.V.
Christoph Beninde, Tel: 0521/ 98648-52, zimbabwenetzwerk@aol.com
- Amnesty International
Dr. Ingo Jacobsen, Tel: 06181 659878 ingo.jacobsen@t-online.de
Druckversion
Letzte Änderung: Thursday, 24-Jan-2013 13:52:05 CET
|