Auszeichnung für WOZA durch den `International Women of Courage Award'
Jenni Williams, eine der Gründerinnen von WOZA (Women of Zimbabwe
Arise) hat den internationalen `Women of Courage Award' von der US
Außenministerin Condoleeza Rice erhalten. Am 8. März nahm Jenni Williams
den Preis im Namen aller 45.000 WOZA-Mitgliedern entgegen.
Williams erhielt diese Auszeichnung für ihr unermüdliches Engagement
für die Menschenrechte in Simbabwe. 2003 gründete Williams `Women of
Zimbabwe Arise' ("Frauen von Zimbabwe: erhebt euch/steht auf") mit dem
Ziel, friedliche Proteste gegen die Regierung Mugabes zu organisieren
und um auf den verheerenden Missbrauch ihrer Regierungsgewalt gegen die
eigene Bevölkerung aufmerksam zu machen.
Bei der Auszeichnung durch Condoleeza Rice wurde besonders hervorgehoben,
dass ihr couragiertes Auftreten und die Art wie sie die friedlichen,
gewaltfreien Protest-Aktivitäten, durchführt und für eine Veränderung
der Zustände in Simbabwe arbeitet, als vorbildlich gelten kann.
Die ihr verliehene Auszeichnung sei eine große Ehre für sie, sagte
Williams in einem Interview mit USINFO im Außenministerium in Washington
am Tag der Verleihungszeremonie, aber ein freies, unabhängiges Zimbabwe
wäre für sie der wirkliche, wichtige Gewinn.
Für dieses Ziel arbeitet Jenni Williams unermüdlich weiter.
Die Aufgabe für die kommenden Wochen ist für die WOZA - Aktivistinnen
die Bekanntmachung der Charta für ein neues Simbabwe. In "The People's
Charta" werden die Wünsche und Forderungen der Bevölkerung an eine neue
Regierung Simbabwes formuliert. In den vergangenen 11 Monaten fanden auf
das ganze Land verteilt 284 Treffen statt, bei denen die TeilnehmerInnen
ihren Unmut über ihre Lage äußern und Forderungen für ein besseres Leben
vorbringen konnten. Das Ganze nannte sich "Programme of Social Justice
Consultation" ("Programm für soziale Gerechtigkeit und Beratung") und in
den Treffen erreichten die WOZA - Mitglieder ca. 10.000 Simbabwer. Sie
verstießen dabei immer wieder gegen den Public Order and Security Act
(POSA), weshalb sie ständig der Gefahr einer Verhaftung ausgesetzt
waren. Aber auf das Ergebnis dieser Anstrengungen können die Aktivistinnen
sehr stolz sein. Einer NGO ist es gelungen, eine schriftliche Vorlage für
eine neue Verfassung vorzulegen und in der Öffentlichkeit zur Diskussion
zu stellen.
Im Vorwort zu der Charta heißt es: "Diese Verfassung wurde vom Volk für das Volk geschrieben. Und das Volk muss sie einfordern. Vereint können wir sie Wirklichkeit werden lassen."
Mit der Bekanntmachung dieser Charta in der Öffentlichkeit startet WOZA eine neue gewaltfreie Kampagne, mit dem Ziel, alle Simbabwer zu mobilisieren und soziale Gerechtigkeit von ihren zukünftigen politischen Führern einzufordern. Die Zeit ist gekommen die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues Simbabwe aufzubauen. Zukünftige Politiker müssen sich an der Zielen der Charta messen lassen und diese als Leitfaden für ihr politisches Handeln nehmen:
"Wir werden die gegenwärtige politische Führung unseres Landes zur Verantwortung ziehen und die Menschen für die Bewegung begeistern damit sie nach Politikern verlangen die alle Belange sozialer Gerechtigkeit vertreten und eine ehrliche volksbestimmte Verfassung herbeiführen."
Der komplette Text der People's Charta findet sich unter:
http://wozazimbabwe.org/?page_id=42.
Barbara Kelnhofer
Letzte Änderung: Sunday, 06-May-2007 08:36:15 CEST
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