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Menschenrechtler aus Iran und Simbabwe ausgezeichnet

Genf (KNA) Akbar Ganji, iranischer Journalist, und Arnold Tsunga, Rechtsanwalt in Simbabwe, erhalten den Martin-Ennals-Preis-2006 für Menschenrechtsverteidiger. Die Preisträger seien in ihren Heimatländern mutige Streiter für Menschenrechte und Demokratie, teilte die Jury zur Begründung am Dienstag in Genf mit. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Louise Arbour, überreicht den mit umgerechnet 12,600 Euro dotierten Preis am Mittwoch im Rahmen des Internationalen Medienfestivals Nord-Süd in Genf.

Ganji wurde nach mehreren regierungskritischen Artikeln zu sechsjähriger Haft verurteilt. Darin hatte er hochrangige Personen angeklagt, oppositionellen Intellektuelle ermordet zu haben. In Einzelhaft und von Wärtern geschlagen trat er in einen Hungerstreik. Nach der Haftentlassung reiste der Journalist in mehrere Länder, um auf die Menschenrechtssituation im Iran aufmerksam zu machen. Ganjis wichtigstes Werk ist ein Manifest, in dem er ein Modell einer demokratischen Republik Iran entwirft.

Tsunga ist Vorsitzender der Menschenrechtsorganisation «ZimRights» und Mitarbeiter des Rundfunksenders «Stimme des Volkes». Zudem ist er einer der führenden Menschenrechtsanwälte des südafrikanischen Landes. Tsunga übt öffentlich Kritik am simbabwischen Rechtssystem sowie der Menschenrechtssituation und wird deswegen verfolgt und bedroht. Auch er wurde mehrfach wegen seines Engagements inhaftiert.

Der nach dem ersten Generalsekretär von amnesty international (ai) benannte Martin-Ennals-Preis wird seit 1993 gemeinsam von elf Menschrechtsorganisationen verliehen, darunter sind amnesty, Human Rights Watch und die deutsche Diakonie.


Letzte Änderung: Friday, 10-Nov-2006 13:46:06 CET
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16.5.2006 Zimbabwe police threaten woman activist with death